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Praxistipps: So nutzen Sie KI-Tools im Recruiting

Künstliche Intelligenz ist keine Zukunftsmusik mehr: Spätestens seit dem Launch des KI-Tools ChatGPT Ende 2022 ist klar, was KI alles kann. Seitdem probieren Expertinnen und Experten in allen möglichen Branchen aus, wie sie ChatGPT am besten in ihren Arbeitsalltag integrieren können.

Auch im Personalwesen gewinnt der Einsatz von KI an Bedeutung. In diesem Artikel erfahren Sie, wofür Sie bereits heute KI-Tools wie ChatGPT einsetzen können, um ihr Recruiting effektiver und effizienter zu gestalten – und wofür lieber nicht.

KI im Recruiting: Vorteile und Nachteile

KI wird im Recruiting bereits in verschiedenen Bereichen angewandt. Ziel dabei ist es, Prozesse zu vereinheitlichen, zu automatisieren und einfacher zu gestalten, etwa bei der Talent Acquisition, beim Vorsortieren von Bewerbungen oder beim Matching von Kandidatinnen und Kandidaten mit der Stellenbeschreibung. Wie gut das funktioniert, kommt allerdings immer auf das KI-Tool selbst beziehungsweise dessen Datenbasis an.

Praxistipps: 4 Einsatzmöglichkeiten für KI-Tools im Recruiting

Doch wo und wie lassen sich KI-Tools wie ChatGPT ganz genau im Recruitingprozess einsetzen? Im Folgenden haben wir einige Vorschläge:

1. Stellenanzeigen schreiben

Gute Jobanzeigen gehören im Recruiting dazu. Mit ein paar Informationen kann ChatGPT diese formulieren und viel Zeit sparen. Entweder Sie stellen dem KI-Tool das gesamte Briefing Ihres Kunden zur Verfügung oder lassen sich eine bestimmte Gliederung und allgemeine Anforderungen an den Job generieren und passen die Anzeige anschliessend an.

Wichtig: Löschen Sie vorab alle sensiblen Daten und Informationen, die auf die Unternehmung hinweisen könnten, um kein Risiko bezüglich datenschutzrechtlicher Vorschriften einzugehen.

Prompt-Beispiel:

Schreibe aus der Sicht eines Recruiters. Erstelle eine Stellenanzeige für einen HR-Berater in einem Bauunternehmen. Gliedere die Anzeige übersichtlich anhand von Fettdruck und Zwischenüberschriften nach den folgenden Punkten:

  • Ihr Aufgabengebiet [Für ein besseres Ergebnis könen Sie hier Stichpunkte angeben]
  • Unsere Anforderungen [Hinweis: siehe oben]
  • Benefits [Hinweis: siehe oben]

Die Zielgruppe für diese Stellenanzeige sind Personen mit Erfahrung im Bereich Recruiting und/oder HR, die sich gut mit [spezifische Fähigkeiten einfügen] auskennen. Die Bauunternehmung bietet eine interne Kindertagesstätte, Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten sowie Parkplätze für ihre Mitarbeitenden.

2. Textbausteine formulieren

Recruiting lebt von guter Kommunikation – dabei kommt es oft auf Feinheiten an. Hier kann KI Sie sehr gut unterstützen und Jobanzeigen, Fragen fürs Vorstellungsgespräch, Kandidaten-Exposés und E-Mails vorformulieren. Bei besonders heiklen Texten wie E-Mails für die Erstansprache oder Absagen lohnt es sich, neben dem Korrekturlesen auch die Formulierungen eventuell noch einmal zu überarbeiten.

Prompt-Beispiel 1:

Schreibe aus der Sicht eines Recruiters. Erstelle eine Liste von 10 bis 20 möglichen Fragen an Bewerber in einem Vorstellungsgespräch für folgende Stellenanzeige als Anlagenplaner:in bzw. Designingenieur:in im Bereich Engineering & Manufacturing.

Gliedere deine Antwort nach den Themengebieten

  • Allgemeine Fragen
  • Fragen nach jobspezifischen Anforderungen

Strukturiere deine Antwort mit Fettdruck, Stichpunkten und Zwischenüberschriften.

Stellenanzeige: [Jobanzeige einfügen]

Prompt-Beispiel 2:

Schreibe aus der Sicht eines Recruiters. Formuliere eine wohlwollende und wertschätzende E-Mail mit einer Absage an einen Bewerber, der die Stelle nicht bekommen hat.

3. Eignung von Kandidaten und Kandidatinnen prüfen

Lebensläufe mit Stellenanzeigen abzugleichen und geeignete Kandidatinnen und Kandidaten zu identifizieren, kann lange dauern. Schneller geht es mit KI-Tools, die beide Texte scannen und die Vor- und Nachteile bestimmter Kandidatinnen und Kandidaten übersichtlich zusammenfassen können.

Prompt-Beispiel:

Schreibe aus der Sicht eines Recruiters. Beurteile auf Basis der folgenden Angaben zu einem Kandidaten und einer Jobanzeige, wie gut sich dieser Bewerber für die Stelle eignet. Gib mir deine Antwort in Form einer Liste mit zehn Vor- und Nachteilen.

Kandidat: [Anonymisierte Informationen einfügen]

Stellenanzeige: [Stellenanzeige einfügen]

4. Keywords für die Suche recherchieren

Im Bereich Talent Acquisition, zum Beispiel über Active Sourcing, sind die richtigen Keywords für die Suche besonders wichtig, um passende Kandidatinnen und Kandidaten zu finden. Auch hier können KI-Tools wie ChatGPT auf Basis der Stellenanzeige und darüber hinaus unterstützen.

Prompt-Beispiel:

Schreibe aus der Sicht eines Recruiters. Erstelle eine Liste von Keywords für die Suche nach geeigneten Kandidaten auf Basis der folgenden Stellenanzeige. Nimm die Perspektive eines Experten ein und füge der Liste zusätzliche Keywords hinzu, die möglicherweise nicht in der Stellenbeschreibung enthalten sind.

Strukturiere deine Antwort anhand von Zwischenüberschriften und Fettdruck und sortiere die Keywords in unterschiedliche Kategorien.

Stellenanzeige: [Stellenanzeige einfügen]

Je präziser, desto besser: Der richtige Prompt

Bei all diesen Einsatzmöglichkeiten ist der richtige Prompt, also die Anweisung an die KI, der Schlüssel zum Erfolg. Denn je präziser formuliert dieser ist, desto besser wird auch der Output. Deshalb sollte ein guter Prompt immer Angaben zu Textart, gewünschter Länge (Wort- oder Zeichenzahl) und Formatierung (Bullet Points, Zwischenüberschriften, Fettdruck) enthalten. Noch besser ist es, wenn man der KI eine Gliederung gleich mitliefert. Zudem muss die KI wissen, aus welcher Perspektive und für welche Zielgruppe sie die Inhalte aufbereiten soll.

Sollte das Ergebnis dennoch nicht ganz passen, können Sie auch den Prompt etwas abwandeln und es noch einmal versuchen. Generell empfiehlt es sich, auszuprobieren, was die passendsten Ergebnisse erzielt, und sich dann eine entsprechende Prompt-Bibliothek anzulegen und so in Zukunft noch mehr Zeit zu sparen.

KI ungeeignet: Was ChatGPT und Co. nicht können

So hilfreich KI im Recruiting sein kann – wer sie einsetzen möchte, muss sich auch mit ihren Grenzen auseinandersetzen: Die Daten, die der KI zur Verfügung stehen, stammen nämlich alle aus der Zeit vor September 2021 und sind damit unter Umständen bereits veraltet.

Ein weiteres wichtiges Thema ist hier der Datenschutz, denn die KI sammelt und analysiert im gesamten Recruitingprozess grosse Mengen persönlicher Daten. Vor dem Einsatz eines solchen Tools müssen Recruiterinnen und Recruiter also sichergehen, dass geltende Datenschutzbestimmungen eingehalten werden und ein Datenmissbrauch ausgeschlossen werden kann. Das kann den Einsatz der KI stark einschränken.

Auch in einer der wichtigsten Fragen des Recruiting kann KI nicht direkt weiterhelfen, denn sie schlägt keine konkreten Kandidatinnen und Kandidaten vor. Der Grund: ChatGPT beispielsweise hat keinen Zugriff auf die Social-Media-Profile einzelner Personen. Aber auch hier gilt es, dieses Hindernis mit den richtigen Prompts zu umgehen – ChatGPT kann nämlich zum Beispiel sehr wohl bei der booleschen Suche im Active Sourcing unterstützen.

Fazit: Schneller mit KI

Die Einsatzmöglichkeiten für KI im Recruiting sind vielfältig. Mit den richtigen Prompts können Tools wie ChatGPT den Expertinnen und Experten im Personalwesen viel Arbeit abnehmen und Zeit sparen. Doch KI kann bei weitem nicht alles.

Recruiting und die Personalberatung leben vom persönlichen Kontakt, den auch der beste Prompt für ChatGPT nicht ersetzen kann. Auch wenn KI-Tools Stellenanzeigen schreiben und die Eignung von Kandidaten und Kandidatinnen prüfen können, sind das letztendlich nur Einzelschritte im gesamten Recruitingprozess. Diesen kann KI beschleunigen und automatisieren – so bleibt Recruiterinnen und Recruitern mehr Zeit für den persönlichen Kontakt mit Kunden und Kandidatinnen und Kandidaten.

 

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